Obunga – Die letzten Gräten | Überblick

Kisumu, Kenia
Dezember 2010

Der Slum Obunga liegt am Rande von Kisumu, einer Großstadt am Viktoriasee. Hier verarbeiten vier Fischfabriken täglich zehntausende Viktoriabarsch-Filets für den Export nach Europa. Was wir nicht essen, wird an die 'Skeleton Dealers' von Obunga verkauft: Sie frittieren Kopf und Gräten und verkaufen die Fischreste auf dem Markt. Seline Achieng arbeitet seit über zehn Jahren im Fischgräten-Business. Die Arbeit ist gefährlich – manchmal fängt die gesamte Wanne voller Öl Feuer – und unglaublich hart. Aber sie schafft es, ihre Kinder und sogar ihre verwaisten Neffen zu ernähren und zur Schule schicken zu können.

Kisumu, Kenia
Dezember 2010

Der Slum Obunga liegt am Rande von Kisumu, einer Großstadt am Viktoriasee. Hier verarbeiten vier Fischfabriken täglich zehntausende Viktoriabarsch-Filets für den Export nach Europa. Was wir nicht essen, wird an die 'Skeleton Dealers' von Obunga verkauft: Sie frittieren Kopf und Gräten und verkaufen die Fischreste auf dem Markt. Seline Achieng arbeitet seit über zehn Jahren im Fischgräten-Business. Die Arbeit ist gefährlich – manchmal fängt die gesamte Wanne voller Öl Feuer – und unglaublich hart. Aber sie schafft es, ihre Kinder und sogar ihre verwaisten Neffen zu ernähren und zur Schule schicken zu können.

Seline Achieng ist seit über zehn Jahren eine der  'Obunga Skeleton Dealers', die Fischgräten aufkaufen, frittieren und sie an Markthändler weiterverkaufen. Die Gräten werden in Fischöl gebraten, das aus den Innereien gewonnen wird. Nach dem Reinigen werden die Skelette an der Luft getrocknet. Vier große Fischfabriken in Kisumu beliefern den europäischen Markt - Fotografieren ist dort nicht erwünscht Für viele Bewohner Obungas ist das Grätenbraten die einzige Chance auf ein kleines Einkommen Die Arbeit in Obunga ist in eine fein organisierte Produktionskette unterteilt: Dieser spaltet Fischköpfe mit einer Machete Besonders in den Köpfen ist noch verzehrbares Fleisch zu finden. Theresa wäscht  den ganzen Tag über Fischgräten. Theresa aus einem kleinen Dorf nach Kisumu gezogen, nachdem ihr Mann gestorben war. Jetzt arbeitet sie seit vielen Jahren in Obunga. Sie wäscht Fische für Seline und verdient damit jeden Tag ein paar Cent. Sie hat keine Familie mehr, die für sie sorgen könnte. Vor allem Kinder holen frisches Wasser, mit dem die Gräten gewaschen werden. Kurze Pause während eines Regenschauers Seline verhandelt mit der Markthändlerin, die ihr die frittierten Gräten abkauft. Seline verhandelt mit der Markthändlerin, die ihr die frittierten Gräten abkauft. eine Tagesproduktion Weg zurück in die Siedlung - die Fischgrätenstraße liegt ganz am Rand des Slums Seline bereitet das Essen für ihre Kinder und Neffen vor Ihre Tochter Effie hilft im Haushalt. Anders als viele andere Kinder muss sie aber nicht im Fischgrätenbusiness arbeiten. Drei der vier Kinder, für die Seline sorgt. Ihre leiblichen Kinder sind schon groß, die Kleinen sind eigentlich die Kinder ihres verstorbenen Bruders. 'Irgendjemand muß sich ja um sie kümmern'. Alle vier gehen zur Schule und müssen nicht arbeiten - keine Selbstverständlichkeit. Wenn Seline genug verkaufen konnte, kann sie sich am nächsten Tag neue Fischgräten für ihr Geschäft leisten.
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