Neubrandenburg, April 2021
Im September 1987 hatte Bob Dylan nicht genug Tickets für seinen Auftritt in der Berliner Waldbühne verkauft. Die Veranstalter verlegten das Konzert kurzerhand nach Ost-Berlin, und 60.000 Menschen kamen.
Vier von Ihnen - Thomas D, Sybille, Thomas F. und Angela, alle Mitte zwanzig - überlebten den Abend nicht: Am Ortseingang ihrer Heimatstadt Neubrandenburg wurde ihr Trabant von einem sowjetischen Armee-LKW überrollt, der ihnen auf ihrer Fahrbahnseite entgegenkam. Im Führerhaus saßen zwei komplett betrunkene russische Soldaten. Der Trabant fingt Feuer. Die vier jungen Leute hatten keine Chance.
Der schreckliche Unfall sorgte DDR-weit für Entrüstung, was auch den Behörden sofort klar war. Sie taten alles, um den Unfallhergang zu vertuschen.
Für Hans und Helga Wotin, die Eltern von Angela, blieb das Leben an diesem Tag einfach stehen. Sie haben den Tod ihrer einzigen Tochter nie verwunden.
DER SPIEGEL hat die Tragödie rekonstruiert: spiegel.de/panorama/gesellschaft/bob-dylan-die-ddr