Calais, Frankreich
Diese Geschichte ist nicht neu. Die Bilder stammen aus den Jahren 2005 und 2006: Menschen aus Afghanistan, Somalia, dem Sudan und anderen Staaten versuchen nach England zu gelangen, und nach einer monate- manchmal jahrelangen Odyssee durch Afrika und Europa ist der Ärmelkanal das letzte große Hindernis vor dem Land ihrer Träume. Hier am Ärmelkanal haben sie das Ziel ihrer Reise fast in Sichtweite und sind doch gezwungen, Wochen und Monate auszuharren, bis sich Ihnen eine günstige Gelegenheit – das heißt ein Versteck in einem LKW – bietet, um unbemerkt nach England zu gelangen. Dort sind oft schon Verwandte oder Freunde, die den Neuankömmlingen weiterhelfen.
Stacheldraht, Zäune und Schikanen haben vor zehn Jahren keinen Verzweifelten dauerhaft davon abgehalten, seinen Weg fortzusetzen, und werden es auch in Zukunft nicht tun. Aber hier verlieren Menschen auf den letzten Kilometern ihrer Reise ihr Leben - in Verstecken erstickt, von LKWs überrollt oder von stromführenden Schienen im Kanaltunnel getötet.